Dual-Setup
Das seit 2016 vorhandene Setup aus 10" f4 Newton und kleinem Takahshi FSQ85 Apo läuft in meiner Sternwarte seit mehreren Monaten ohne nennenswerte Veränderung. Bis auf kleinere technische Schwierigkeiten, die immer mal wieder auftreten, bin ich eigentlich rundum zufrieden und hatte keinen großen Bedarf etwas zu ändern.
Einzig die Tatsache dass ich die Kamera samt Filterrad, Off Axis Guider und kompletter Verkabelung jeweils von einem Teleskop an das andere umbauen musste, um z. B. vom Newton mal wieder zum Takahashi zu wechseln und umgekehrt, nervte mich. Ganz davon abgesehen dass es jedesmal galt kleine Verkippungen aufzuspüren und zu eliminieren.
So erwarb ich Anfang des Jahres 2017 alle notwendigen Komponenten für ein Dual-Setup, also eine weitere Kamera, ein Filterrad mit gleicher Filterbestückung und einen OAG. Zum Glück wurde ich auf dem Gebrauchtmarkt fündig, was mir einiges an Investitionen ersparte. Damit läuft jetzt am Takahashi eine Atik 490Exm Kamera:
Und hier die Atik 460Exm am Newton mit identischem Filterrad und identischer Astrodon Filterbestückung. Die Lodestar Guiding-Kamera muss ich jeweils noch umstecken:
Die Säule hat inzwischen einiges an Kabeln zu verdauen. Der 7er USB-Hub ist voll belegt. Ein Kabel ist leider übrig und passt nicht mehr dran. Für ein echtes Dual-Setup, welches gleichzeitg läuft, benötige also langfristig einen zweiten Hub.
Epsilon 130 D
Das bessere ist der Feind des Guten? Mit dem FSQ85 war ich viele Monate sehr zufrieden, allerdings wollte ich eine Steigerung der Lichtstärke, um kürzere Belichtungszeiten, bzw. mehr Tiefe zu erreichen. Den Takahashi Reducer, der den FSQ auf immerhin f 3,8 brachte, konnte ich zwar so adaptieren, dass die Sterne halbwegs gerade waren, jedoch zickte das Teil immer wieder rum und nervte mit Problemen in den Ecken. Nichts was man durch Bildbearbeitung nicht reparieren könnte, aber auf Dauer wollte ich das einfach nicht müssen.
Auf Grund der positven Erfahrungen befreundeter Astrokollegen mit dem Takahashi Epsilon, entschloss ich mich im August dazu mir ebenfalls einen Epsilon 130 D zuzulegen. Im Gegensatz zum FSQ ist der Epsilon ein Spiegelteleskop. Der Korrektor ist fest in den OAZ eingebaut und bringt das Teleskop mit 130 mm Öffnung auf f3,3 bei 430mm Brennweite. Somit besitzt der Epsilon ein schnelleres Öffnungsverhältnis bei größerer Öffnung und etwa gleicher Brennweite wie der FSQ85. Die ersten Belichtungen zeiten sofort die Stärken dieses Systems. Unkomplizierte Handhabung, Fokusstabiität und erstklassige Abbildungsqualität. Das verspricht eine lange Freundschaft zu werden.
Beide Spiegelteleskope sind nun friedlich miteinander vereint. So langsam denke ich über einen Parallelbetrieb beider Syteme nach, um die mögliche Belichtungszeit einer Nacht zu verdoppeln.
Hierzu ist eine Verdoppelung des "Backends" aus Verkabelung, Motorfokus, USB-Hub und Steuerungs-Laptop leider unumgänglich. Die Grundlagen hierfür sind inzwischen hergestellt, nun müssen beide Optiken noch peinlich genau gleich ausgerichtet sein. Mit der aktuellen Huckepacklösung ist das leider nicht zu schaffen, da mir hier jede Justiermöglichkeit fehlt. Ich werde mir eine Spezialschiene bauen lassen müssen, wie so oft in der Astrofotografie :-)
Im Frühjahr 2018 kam dann wieder mal eine neue Kamera dran. Die gekühlte CMOS Kamera ASI1600MMC versprach eien Gewinn an Bildfeld, Auflösung und Empfindlichkeit. Alles das hat sie dann auch tatsächlich gebracht. Am 10" Newton löste sie die Atik 460 Exm dauerhaft ab.
Abendlicher Einblick in die Sternwarte: