Das neue Takahashi Setup mit eigener Kamera und Filtern ist nahezu vollständig. So habe ich den FSQ85 mal wieder in Betrieb genommen und anderthalb klare Nächte für ein paar Aufnahmen genutzt. Am Tak werkelt nun eine Atik 490Exm mit 9 Megapixeln. Mein eigentliches Aufnahmeziel M78 steht leider sehr tief und kommt nur für etwa 3 Std. pro Nacht ins Blickfeld. Dementsprechend dünn sind die Daten am Ende ausgefallen, schließlich ist der FSQ kein f4 System und hat auch nur 85mm Öffnung.
Die erste Nacht wollte nicht so richtig aus dem Quark kommen. Zwar war schon für 21 Uhr klare Sicht angesagt, es verzögerte sich aber leider bis nach 23 Uhr. Zudem blies ein kräftiger Wind, was die Montierung die Nacht über recht unruhig laufen ließ. Immerhin traten trotz neuem Setup mit Kamera und Filterrad keine technischen Probleme auf. Auch das Guiding über die Lodestar am Newton klappte problemlos - ich hatte erst Bildfeldrotaionen befürchtet. Die eingefahrenen Farb- und Luminanzaufnahmen sahen leider nicht so besonders gut aus. M78 steht bei mir genau im Süden tief über der Lichtglocke Bremens, was zu schwachen Kontrasten und heftigen Farbgradienten führt. Mit 480 Sek. war der Luminanzfilter schon arg ausgereizt. Zusätzlich hatte ich noch eine kleine Verkippung im System, wäre ja auch zu schön gewesen.
Für die zweite Nacht, die sich glücklicherweise unmittelbar danach noch anschloss baute ich den Astronomik CCD CLS Filter vom Newton in das Takahashi Filterrad um. Damit erhoffte ich mir bessere Luminanzen und wollte versuchen diese mit 600 Sek. zu belichten, um eine höhere Detailtiefe zu erzielen. Das klappte gut und auch die nachgelegte Farbe war recht nützlich. Um die Verkippung zu beseitigen, baute ich nochmal alles auseinander und dann wieder gewissenhaft zusammen. So ganz weg ist sie leider immer noch nicht, aber für den Moment verschmerzbar.
Eigentlich müsste ich noch mindestens eine Nacht dranhängen. Derzeit ist aber wieder eine längere Schlechtwetterperiode angesagt, daher habe ich die vorhandenen Daten erst mal bearbeitet. Das Ergebnis findet man hier.
Das LRGB Rohbild sieht unbearbeitet so aus:
Die Wartezeit bis M78 ins Blickfled kam, nutzte ich in der zweiten Nacht für ein Intermezzo mit NGC 869 und 884 - H Chi Persei. Hier investierte ich etwa 2 einhalb LRGB-Stunden, was für einen schönen Schnappschuss ausreichte.
Am 05. Januar war die bisher kälteste Nacht für mein Equipment mit unter -10°C. Entsprechend vereist war alles am nächsten Morgen.