Wolf-Rayet-Nebel im Sternbild Schwan.
NGC 6888 ist ein Emissionsnebel im Sternbild Schwan, der 4700 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Er wird auch Crescent Nebel, Sichelnebel oder Mondsichelnebel genannt.
Objekt: | NGC6888 Crescent Nebel |
Aufnahmedatum: | 27.08.2024, 28.08.2024 |
Entfernung: | 4.700 Lichtjahre |
Belichtung gesamt: | Ha 5nm: 12 x 600", OIII 3nm: 22 x 600", RGB E-Series: 36 x 180", Sum: 7,5 Hrs. |
Teleskop: | 10'', F4 Newton |
Filter: | Astrodon H-Alpha 5nm, O[III] 3nm, RGB E-Series |
Kamera: | ASI 1600 MMC Pro |
Guiding: | Off Axis Guider, Lodestar |
Montierung: | EQ8 |
NGC 6888 wird von einem sogenannten Wolf-Rayet-Stern mit der Bezeichnung WR 136 beleuchtet. Vermutlich wurde das Gas des Nebels ebenfalls von diesem Stern abgestoßen. Der Emissionsnebel NGC 6888 wurde am 15. Dezember 1792 vom deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel entdeckt.
Nebenbei handelt es sich bei diesem Exemplar um einen der hellsten W-R-Nebel. Ein Merkmal von W-R-Sternen sind ihre extrem starken Sternwinde. Die von ihnen in den Raum abgeblasene Materie wird von ihrem energiereichen Licht zum Leuchten angeregt und erscheint uns in einigen Fällen als Emissionsnebel. Das Leuchten des Nebels wird hier durch zwei unabhängig auftretende Ionisationsvorgänge ausgelöst. Die Hauptarbeit leistet hier der Zentralstern selbst, der durch seine hohen Temperaturen den Nebel besonders stark ionisiert und vor allem im O[III] Bereich so zum Leuchten bringt. Des weiteren kollidieren die starken Sternwinde mit dichten interstellaren Medium, was eine Stoßfront zur Folge hat, an der sich das Material aufheizt und ebenfalls ionisiert.
Wegen des filamentartigen Aussehens von NGC 6888 und der ungewöhnlichen spektralen Eigenschaften war er lange Zeit für einen Supernovaüberrest gehalten worden, doch man fand keine Post-Supernova (Pulsar) in seinem Zentrum sondern eben einen Wolf-Rayet-Stern.
Ältere Aufnahme aus 2019 in 8,4 Std. Bicolor:
Ältere Aufnahme aus 2015 in Hubble-Farben: