Objekt: | IC 417 |
Aufnahmedatum: | 13.02.2017, 15.02.2017, 18.02.2017, 24.02.2017 |
Entfernung: | 7.500 Lichtjahre |
Belichtung gesamt: | Ha: 18 x 1800 Sec., [O III]: 8 x 1800 Sec., [SII]: 9 x 1800 Sec., RGB: 10 x 300 Sec., Sum: 18,3 Hrs. |
Teleskop: | Takahashi FSQ85 |
Brennweite: | 450 mm |
Filter: | Astrodon RGB E-Series, Ha 5nm, [OIII] 3nm, [SII] 3nm |
Kamera: | Atik 460Exm |
Guiding: | Off Axis Guider, Lodestar |
Montierung: | EQ8 |
Die Gaswolken in der Bildmitte tragen den inoffiziellen Namen Spinnennebel. Offiziell als IC 417 katalogisiert, liegt der Komplex ungefähr 7.500 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt in Richtung des Sternbildes Auriga (Fuhrmann). Ebenfalls im Bild ist der kleine Nebel NGC 1931, passend zur Spinne, auch als Fliege bezeichnet. Unten links eine weitere Schockfront, ich ich persönlich "Ameise" nennen würde :-)
IC 417 ist eine Sternentstehungsregion, in der lokale Gasansammlungen durch äußere Einflüsse – beispielsweise Schockwellen von Sternexplosionen – destabilisiert werden und anschließend unter ihrer eigenen Schwerkraft kollabieren. Das Ergebnis eines solchen Prozesses ist ein junger Protostern, der tief in umgebende Gas- und Staubwolken eingebettet ist. Im Laufe der Zeit wächst er, indem er Materie aus seiner Umgebung aufnimmt. Irgendwann erreichen die Temperatur- und Druckverhältnisse in seinem Zentrum Werte, die hoch genug für die Zündung der Wasserstofffusion sind. Damit hat er sich zu einem vollwertigen Stern entwickelt und wird (abhängig von seiner Masse) ein paar Millionen oder sogar viele Milliarden Jahre lang leuchten.
Die energiereiche Strahlung der jungen Sterne gestaltet die ausgedehnten Gaswolken von IC 417 aktiv mit. Bereiche mit geringerer Gasdichte werden schneller durch die Strahlung erodiert als dichtere Gaswolken. Auf diese Weise entstehen in der Nachbarschaft der Sterne ausgehöhlte Strukturen innerhalb von IC 417.
Das Bild ist ein Kooperationsprojekt mit Frank Iwaszkiewicz aus Eggersdorf bei Berlin, der mit seinem 10" ONTC Newton 8 Std. H-Alpha und 4 Std. SII sowie OIII beisteurerte. Aufeganommen wurde mit einer Atik 383L+ Kamera. Durch die höhere Brennweite konnten die Detailtiefe in den Nebelbereiche der Spinne und Fliege extrem gesteigert werden. Da in Franks Daten naturgemäß Spikes an den hellen Sternen enthalten waren, haben wir diese auch in den Teilen die nur mit dem Takahashi Refraktor aufgenommen wurden künstlich hinzugefügt. Hier gehts zum Blogeintrag...
Hier die Version mit dem Bildfeld des Newton von Frank:
Hier sieht man den lokalen Zusammenhang mit dem bekannteren Kaulquappennebel:
Und hier noch eine Variante in HaRGB: