Planetarischer Neben im Sternbild Kassiopeia.
HFG1 wurde 1982 von Heckathorn, Fesen und Gull in der Milchstraßen-Emissionslinienstudie entdeckt. Man erkennt eine schöne Stoßfront, welche hauptsächlich im OIII-Licht des zweifach ionisierten Sauerstoffs leuchtet, und eine schweifähnliche Erscheinung im H-Alpha-Licht des Wasserstoffs.
Objekt: | HFG 1 und Abell 6 |
Aufnahmedatum: | 18.09.2020, 19.09.2020, 20.09.2020, 21.09.2020, 22.09.2020 |
Entfernung: | 1.500 Lichtjahre |
Belichtung gesamt: | Ha 5nm: 150 x 300", OIII 3nm: 163 x 300", RGB: 122 x 180", Sum: 32.2 hrs. |
Teleskop: | 10'', F4 Newton |
Brennweite: | 1000 mm |
Filter: | Astrodon E-Series LRGB, H-Alpha 5nm, OIII 3 nm |
Kamera: | ASI 1600 MMC Pro |
Guiding: | Off Axis Guider, Lodestar |
Montierung: | EQ8 |
HFG1 (PK 136+05) entstand mit seiner interessanten Form durch das Sternenpaar V664 Cas. Einer von beiden ist heute ein Weißer Zwerg, der zweite gleicht unserer Sonne. Besonders interessant ist der geringe Abstand dieser beiden Sterne, denn sie umkreisen sich innerhalb von rund 14 Stunden.
Weil sich das binäre System V664 Cas mit 29 bis 59 Kilometern pro Sekunde sehr schnell bewegt und zusammen mit dem Nebel durch das interstellare Medium pflügt, entsteht ein bläulicher Bogenschock. Dabei hinterlässt HFG1 eine lange, rote Spur aus ca. 10.000 Jahre altem Gas.
Planetarische Nebel haben eine sehr kurze Lebensspanne von nur etwa 10.000 Jahren. Kurz, wenn man bedenkt, dass sonnenähnliche Sterne rund 8-10 Milliarden Jahre alt werden. HFG1 ist also für PN-Verhältnisse schon sehr alt und wird sich allmählich im Weltraum auflösen, während der Weiße Zwerg für Milliarden von Jahren abkühlen und verblassen wird.